Ursula-Legende

Gymn.st.ursula 001

Glasfenster der Hl. Ursula im Gymnasium

Wie bei so vielen Heiligen kann auch das Leben der heiligen Ursula nur anhand von Legenden nachgezeichnet werden.
Danach war Ursula eine britannische Königstochter, die möglicherweise im 3. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat. Schon als junges Mädchen hatte sie ihr Leben Christus geweiht und Jungfräulichkeit gelobt. Von ihrem Vater aber wurde sie mit einem Prinzen namens Aetherius verlobt. Zum Schein ging sie auf dessen Antrag ein, stellte jedoch zur Bedingung, dass ihr Bräutigam zum Christentum übertreten müsse. Zudem sollte Aetherius, der Sohn des Königs von Anglia, ihr bis zur Hochzeit eine dreijährige Frist gewähren. Die Legende erzählt, dass der Bräutigam Ursulas vom Kaiser für seine Treue ein Stück Land in Frankreich, die heutige Bretagne, geschenkt bekommen hatte. Dort wollte Aetherius sich mit seinen christlichen Soldaten niederlassen und eine neue Heimat schaffen. Ursula und die Bräute der Soldaten sollten später zusammen mit dem Schiff nachfolgen. Ursula und ihre „11.000 Gefährtinnen“ sollen bei der Überfahrt zum Kontinent durch einen schweren Sturm in die Rheinmündung getrieben worden sein, von wo sie rheinaufwärts nach Köln segelten. Hunnen, die Köln zu jener Zeit besetzt hielten, sollen Ursulas Begleiterinnen brutal misshandelt und danach ermordet haben. Von Ursula wird erzählt, dass sie wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit vom Hunnenkönig begehrt wurde und deshalb zunächst verschont blieb. Als sich aber Ursula dem Hunnenkönig verweigerte, wurde auch sie durch einen Pfeil getötet. Nachdem alle Jungfrauen ermordet worden waren, sollen 11.000 Engel vom Himmel gekommen sein und laut Legende die Hunnen in die Flucht geschlagen haben. Die Christen der Stadt Köln haben die Leichen der Märtyrerinnen bestattet. Zum Dank für die Befreiung Kölns errichteten die Bürger über der Beisetzungsstätte eine Kirche, die sie der heiligen Ursula weihten. Seitdem ist die heilige Ursula Schutzpatronin der Stadt Köln.
Es heißt von Ursula, dass sie ihre Begleiterinnen im christlichen Glauben unterwies. In Erinnerung an ihre Lehrtätigkeit findet man häufig Darstellungen mit einem Buch. Sie gilt als Schutzpatronin für Schule und Bildung und für den Lehrerberuf. So ist auch der Lehrorden der Ursulinen, der von Angela Merici gegründet wurde, schon seit Jahrhunderten für die Mädchenbildung und heutzutage für die koedukative Schulbildung von großer Bedeutung.