Stolpersteine gereinigt – zum Erinnern und Gedenken

Sie hatten es nötig, die Stolpersteine in der Dorstener Altstadt, die an die Lebenswege und die Ermordung ehemaliger Dorstener BürgerInnen erinnern. Ziemlich verdreckt waren sie und fielen kaum noch auf in der Pflasterumgebung. Da wurde es Zeit, dass sie wieder gereinigt wurden, damit sie in das Blickfeld von Passanten geraten und das tun, wozu sie verlegt worden sind: Zum Erinnern und Gedenken!

Am letzten Schultag vor den Herbstferien zogen 30 SchülerInnen aus dem Ev. Religionsunterricht der 9. Klassen des St. Ursula-Gymnasiums mit Wasserkanistern und Putzeimer und Reinigungsgerätschaften los, um die Steine gründlich zu reinigen: In der Ursulastraße, der Wiesenstraße, der Lippestraße, der Recklinghäuser Straße, auf dem Markt und am Ostwall. Alle Beteiligten hatten sich schwarz gekleidet. Die Lebens-Schicksale wurden an den einzelnen Stationen kurz von den SchülerInnen beschrieben, eine Rose niedergelegt an jedem Ort, um die jüdischen Menschen, die zuletzt an diesen Orten lebten und namentlich auf den Steinen genannt sind, zu ehren. Und vor allem Dingen: Es wurde kräftig geputzt, bis die Kupferplatten wieder leuchteten. Erinnerungsarbeit kann ganz praktisch sein! Die Reinigung der Stolpersteine war auch ein Beitrag zur „Woche des Grundgesetzes“, denn „Demokratie müssen wir leben und verteidigen und weiterentwickeln, damit sich so etwas Schreckliches in Deutschland nicht wiederholen kann“, so Religionslehrer Henner Maas am Ende der Aktion.