Stolpersteine blank geputzt

Wir, Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 7b und 7c des St. Ursula Gymnasiums, haben beschlossen, die „Stolpersteine“ in der Dorstener Altstadt zu reinigen und damit an diejenigen Menschen zu erinnern, die in Dorsten erniedrigt, verfolgt, deportiert und anschließend ermordet wurden. Damit wollen wir unseren Beitrag zum Gedenken und Erinnern leisten, damit sich so etwas niemals wiederholt.

Wir werden am 29. Juni zu den 7 Stellen in der Dorstener Altstadt gehen, an denen Stolpersteine verlegt sind. Sie befinden sich alle in der Nähe unserer Schule.

Schwarz gekleidet wollen wir dabei Trauer über das Geschehene ausdrücken und die Reinigung der Stolpersteine soll das Schicksal der Getöteten in der Erinnerung für uns heute festhalten.

Als Zeichen des Gedenkens werden wir zum Abschluss der Reinigung an jedem Ort eine weiße Rose niederlegen, das Zeichen des Widerstands der Geschwister Scholl.

Entstanden ist die Idee im Religionsunterricht von Lehrer Henner Maas, in dem die Beschäftigung mit dem Judentum einen Schwerpunkt bildete. Dazu gehörte auch die Auseinandersetzung mit der Verfolgung von Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft.

Wir haben in kleinen Gruppen „Patenschaften“ für einen „Stolpersteinort“ übernommen und uns mit dem Schicksal derjenigen Menschen beschäftigt, an die die Stolpersteine erinnern.
Mit unserer Aktion wollen wir ausdrücken, dass es christliche und menschliche Verpflichtung ist, sich gegen Unrecht und Verfolgung Unschuldiger zur Wehr zu setzen – damals wie heute.

Meinungen aus unserer Klasse:
„Ich möchte die Stolpersteine putzen, weil ich möchte, dass sie den Respekt bekommen, den sie verdienen. Wir konnten früher nicht verhindern, dass die Mitbürger verfolgt und ermordet wurden, dafür können wir ihnen heute die Ehre erweisen, indem wir die Steine putzen, damit sie wieder sichtbar und beachtet werden.“

„Mir ist das wichtig, weil die Steine an eine besonders schlimme Zeit erinnern und das sollte meiner Meinung nach nie in Vergessenheit geraten! Das, was den Menschen angetan wurde, ist einfach zu schrecklich, um vergessen zu werden.“

„Die Menschen, an die die Stolpersteine erinnern, wurden aufgrund ihres Glaubens und ihrer Herkunft von ihrem Zuhause vertrieben und gewaltsam getötet. Darum finde ich es wichtig, an ihre Schicksale, die so grausam waren, zu erinnern, damit so etwas nicht nochmal passiert.“