Oberstufenschüler entscheiden im Dorstener Ratssaal

Am 28. und 29. März fand das Planspiel „Kommunalpolitik – Entscheidung im Stadtrat“ am St. Ursula Gymnasium statt. Nach coronabedingter Pause folgten in diesem Jahr zum vierten Mal zwei Politikberater der Konrad Adenauer Stiftung der Einladung von SoWi-Lehrer Adrian Deckers, der die Durchführung des Planspiels in Dorsten organisierte.

60 SoWi-Schülerinnen und -Schüler der Oberstufe gründeten nach einer kurzen Einführung der Gasttrainer parallel in zwei Gruppen die fiktive Gemeinde Wattenburg, in der es im Zuge des Planspiels kommunalpolitische Probleme zu lösen galt: Soll unsere Gemeinde dem Klimabündnis beitreten? Was passiert mit unserer Grundschule? Soll das erarbeitetet und vorgeschlagenen E-Mobility-Konzept “Smart City” verabschiedet werden? Werden wir bald ein Freibad in unserer Stadt haben?

Am Montagvormittag fand zunächst die Bürgermeisterwahl statt. Hierzu nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Bürger-Rollen ein und setzten sich in Fraktionen zusammen, um Wahlkampf und Reden vorzubereiteten. Die beiden Schüler Johannes Benien und Dana Sommer konnten sich schließlich im spannenden zweiten bzw. dritten Wahlgang als Bürgermeister der beiden Gruppen durchsetzen.

In der anschließenden Fraktionsarbeit wurden am Montag insbesondere Strategien und Anträge für die am kommenden Tag stattfindende Ratssitzung vorbereitet.

Bereits der Wahlkampf und die Fraktionsarbeit wurde von den sehr engagierten Presse-Gruppen digital begleitet: Interviews wurden geführt, Klatsch und Tratsch erhascht, fotografiert und gepostet. “Die Wattenburger Neue” und “Wattentrascht” begleiteten die komplette kommunalpolitische Arbeit der beiden Tage mit iPads und weiteren technischen Geräten. Auf den großen Activ-Boards der Kursräume liefen die Neuigkeiten der Fraktionen, für alle präsent und nachlesbar, auf den sozialen Diensten der ortseigenen Presse.

Zur Endphase des Planspiels, der finalen Ratssitzung, lud der Dorstener Bürgermeister die Schülerinnen und Schüler in den Dorstener Ratssaal ein. Herzlich begrüßte Tobias Stockhoff seine Kolleginnen und Kollegen aus Wattenburg, die die Plätze der Dorstener Ratsherren einnahmen, um nun in der Atmosphäre des Ratssaals ihre zuvor vorbereiteten Anträge zu diskutieren.

Während die Pressegruppe fleißig News aus der Ratssitzung postete, stimmten die Wattenburger Ratsmitglieder über zukunftsträchtige Entscheidungen ab.

Die Schülerinnen und Schüler lernten in Diskussionen und Kompromissen kommunalpolitische Prozesse genau dort kennen, wo sonst über ihre Stadt Dorsten diskutiert wird.

Bürgermeister Stockhoff stellte heraus, wie wichtig ehrenamtliche Mitarbeit in der eigenen Stadt ist. Er verweis auf die Stadtteilkonferenzen, wie die Porte Lembeck oder Gemeinsam Hardt, in denen interessierte Jugendliche ganz einfach und unkompliziert die Zukunft ihrer Stadt mitgestalten können. Am Ende der Planspieltage konnte sich einige Teilnehmer vorstellen, sich vielleicht auch für die Interessen des eigenen Stadtteils einzusetzen.