Lebensmittelerzeugung vor der Haustür – Einblicke in die Praxis

Zum Abschluss der Themenreihe „Landwirtschaft in den gemäßigten Zonen“ besuchten die Erdkundekurse der Q2 landwirtschaftliche Betriebe im Dorstener Umland. Während der Grundkurs mit Frau Schulte-Weßkamp auf dem Hof Honvehlmann in Raesfeld-Erle zu Gast war (Schwerpunkt Milchviehhaltung), ging es für den Leistungskurs mit Frau Aulenkamp nach Altendorf-Ulfkotte, zu Hof Schulte-Kellinghaus (Schwerpunkt Schweinezucht) und Hof Föcker (Schwerpunkt Legehennenhaltung im Mobilstall).

Durch die engagierten und aufschlussreichen Erklärungen der drei Landwirte erhielten die Schüler interessante Einblicke in die Strukturen und Abläufe der ganz unterschiedlichen Betriebe. Auf Hof Schulte-Kellinghaus leben z.Zt. ca. 430 Zuchtsauen, welche mehrmals im Jahr „ferkeln“. Die Ferkel bleiben dann ca. 24 Tage bei der Mutter, anschließend kommen sie in den „Kindergarten“, also einen Ferkelstall, bevor sie an einen Mäster verkauft werden. Da sehr auf die Hygiene geachtet wird, durften die Besucher den Schweinestall nicht betreten, aber durch ein Fenster hineinsehen. Dort werden die Tiere konventionell gehalten, d.h. auf recht engem Raum und mit wenig Bewegungsfreiheit. Das Futter für das Vieh stammt größtenteils von den Feldern des Hofes, auch ein Blick ins Getreidelager wurde den Besuchern gestattet.

Besonders interessant waren die Erläuterungen zu den „Ulfkotter Stroh-Schweinen“,  einem gemeinsamen Versuchsprojekt der beiden Ulfkotter Höfe, mit dem man einen artgerechteren Weg der Viehhaltung verfolgt, der allerdings auch höhere Kosten und damit höhere Fleischpreise mit sich bringt.

„Im Ganzen war es eine sehr interessante Exkursion, da wir die gelernten Dinge (Spezialisierung, Automatisierung u.a.m.) in der Praxis gesehen haben und somit hautnah mitbekommen haben, wie ein landwirtschaftlicher Betrieb funktioniert. Des Weiteren haben wir auch viele lebhafte Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit geführt und haben zwei sehr unterschiedliche Höfe kennengelernt.“ (Marie Steiner, LK).

Hier wie dort wurde klar, wie stark der Markt das Angebot bestimmt und wie sehr man als Verbraucher damit auch Einfluss auf die Art der Viehhaltung hat – egal, ob Kühe, Schweine oder Hühner. Dass nicht nur „bio“ der Weg zu einer  art- und umweltgerechten Lebensmittelproduktion sein kann, sondern dass und wie auch konventionell wirtschaftende Landwirte sich um nachhaltige Produktion bemühen, war zudem eine neue Erkenntnis.