„Man muss für Werte eintreten“ – Der Mord an Walter Lübcke

Im Rahmen der Dorstener Tage des Grundgesetzes, die im Mai stattgefunden haben, gab es von der Stadt Dorsten für Schüler*innen das Angebot, am 22.09.23 das Theaterstück „Man muss für Werte eintreten“ des Westfälischen Landestheaters zu besuchen. Im Nachgang der Bühnenaufführung wurde im Klassenverband vom Institut für politische Bildung der Auslandsgesellschaft ein Demokratie-Workshop durchgeführt. Vier Schülerinnen berichten von diesen Ereignissen:


Vor einigen Wochen hat die Stadt Dorsten alle Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 10 dazu eingeladen, sich das Theaterstück „Man muss für Werte eintreten“ anzusehen. Vorgestellt wurde dieses vom Westfälischen Landestheater.
Dieses Stück handelte vom Mord an dem Politiker Walter Lübcke im Jahre 2019 durch zwei Rechtsextremisten. Walter Lübcke setzte sich für Flüchtlinge ein, die nach Deutschland kamen, worin die zwei besagten Rechtsextremisten ihren Grund für diesen Mord fanden. Sie waren nämlich davon überzeugt, dass zu viele Ausländer im Land Deutschland schaden würden.

Nach der vierten Stunde machten sich also die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 auf den Weg zur Realschule am Nonnenkamp, um sich dort in der großen Aula, zusammen mit anderen Schulen, das Theaterstück anzusehen.
Das Stück dauerte ca. 2 Stunden und wurde von 4 Schauspielern performt: die zwei Rechtsextremisten, die den Mord begangen haben, Walter Lübcke und seine Frau.
Auf der Bühne konnte man stets zwei verschiedene Szenen sehen, die parallel stattfanden. In ihnen wurden die Gespräche der Rechtsextremen parallel zu denen von Walter und seiner Frau gezeigt, wodurch gut veranschaulicht wurde, wie sich die Situation entwickelte, da man beide Sichtweisen zugleich vorgestellt bekam.

Nach dem Theaterstück hatten die Schüler und Schülerinnen noch die Gelegenheit, den Schauspielern Fragen bezüglich des Stücks zu stellen oder sie konnten auf direktem Wege nach Hause gehen.

(Helena Müller und Lilli Mosdzien, 10b)

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In der Woche nach dem Theaterstück gab es für alle zehnten Klassen einen Workshop zum Thema Demokratie und Rechtsextremismus. Das Theaterstück wurde vom Westfälischen Landestheater aufgeführt, aber der Workshop wurde von der Auslandsgesellschaft durchgeführt. Zwei Angestellte der Auslandsgesellschaft besuchten jeweils eine Klasse und halfen bei der Aufarbeitung dieses schwierigen Themas. Es gab viele interaktive Übungen, zum Beispiel Plakatgestaltungen zu verschiedenen Oberthemen. Außerdem wurden den Schülern und Schülerinnen demokratiefeindliche Memes und Sticker gezeigt, um zum Nachdenken anzuregen und um das Volumen des Problems zu verdeutlichen. Über Plakate wurde abgefragt, inwiefern die Schüler und Schülerinnen schon Erfahrungen mit Rechtsextremimsmus gemacht hatten. Zuletzt gab es ein kleines Rollenspiel, in dem man in Gruppen überlegen sollte, wie man es schaffen kann, den Rechtsextremismus und die Gewalt an Schulen zu verringern. 

Die Angestellten der Auslandsgesellschaft waren immer offen für Fragen und vertraten ihre Meinung deutlich. Das Feedback der Schüler und Schülerinnen war positiv und alle gaben die Rückmeldung, dass so ein Workshop definitiv sinnvoll und lehrreich ist.

Im Internet gibt es auch einige Anlaufstellen für Betroffene, zum Beispiel ADIRA mit dem Schwerpunkt Antisemitismus oder die Arbeitsgemeinschaft für Kinder und Jugendschutz. Diese bietet auf ihrer Website Möglichkeiten der Unterstützung bei Radikalisierung, aber auch Informationen zu Rechtsextremismus. Auf Instagram gibt es ebenfalls das Center für Monitoring, Analyse und Strategie.

(Lydia Wehling und Finja Zarmann, 10b)