Virtueller Stadtrundgang „Jüdisches Leben in Dorsten“

Der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar will an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, auch an rund sechs Millionen ermordete jüdische Menschen. Der Gedenktag bezieht sich auf den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz in der Nähe von Krakau (Polen). Auch in Dorsten wurden Menschen jüdischer Herkunft und jüdischen Glaubens immer wieder diskriminiert, verfolgt, geächtet, deportiert.

Weil eine geplante Theater-Aufführung zum Leben von Anne Frank wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, nahmen die SchülerInnen eines Religionskurses der Einführungsphase stattdessen an einer Video-Konferenz über „Jüdisches Leben in Dorsten“ teil.

Stadtführerin Barbara Seppi, Mitarbeiterin der Stadt-Info und ehemalige Schülerin des Gymnasiums St. Ursula, traf sich am Dienstag, 2. Februar, mit den Schülerinnen und Schülern „im Netz“. Sie erzählte von den Anfängen jüdischen Lebens in Dorsten, vom Alltag und der Arbeit der jüdischen Familien, ihrer Assimilierung, der Gründung der Synagogengemeinde, aber auch von Phasen der Ausgrenzung und den Deportationen in der Zeit des Nationalsozialismus. Dabei illustrierte sie ihren Beitrag mit historischen Bildern, Exponaten aus dem Jüdischen Museum und einem Lied in jiddischer Sprache, stellte Bezüge zu aktuellen Diskussionen her und gab Hinweise zur Vertiefung der Thematik.

Die SchülerInnen hat es sehr interessiert. „Insbesondere die Vorstellung der Geschichte der jüdischen Familien Eisendrath und Reifeisen hat mir geholfen, ein besseres Verständnis dieses Teils der deutschen und der Dorstener Geschichte zu bekommen“, zog Lea Wolf am Schluss ihr Fazit. „Digitales Lernen ermöglicht insbesondere auch die Einbindung externen Sachverstandes in den Unterricht“, bemerkte Lehrer Henner Maas. „Das wird künftig sicherlich auch verstärkt im Präsenzunterricht genutzt werden.“

So sahen die TeilnehmerInnen die Präsentation von B. Seppi