Sieger beim Osteuropawettbewerb spenden den Gewinn

26.6.2020 Auch in diesem Schuljahr haben Schülerinnen und Schüler der Q2 im Rahmen des Sowi Zusatzkurses die Herausforderung angenommen, selbstständig an einem Projekt für den Schülerwettbewerb „Begegnung mit Osteuropa“ des Landes NRW zu arbeiten. Sie wählten das Thema „Rolltreppe zum Landessieg“, bei dem Europas längste Rolltreppe, die in Sankt Petersburg/Russland zu finden ist, der Ort einer Kurzgeschichte darstellen sollte. Ihr Einsatz hat sich gelohnt: Die Gruppe um Nils Baumann, Helen Trá, Alica Fiege, Ann-Kathrin Köster und Luca Kuhlmann hat für ihre sehr gute Arbeit einen Siegerpreis erhalten. Das Preisgeld von 100,00 Euro spenden die Gewinner an Amnesty International für Menschenrechtsprojekte in Russland. Eine tolle Aktion der Gruppe. Wir gratulieren ganz herzlich zum Sieg!

Luca Kuhlmann berichtet von der Arbeit am Projekt:

Die Siegergruppe

„Was genau bedeutet „europäisches Bewusstsein“? – eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist und zum Nachdenken anregt. So auch bei uns.

Wir begaben uns auf Spurensuche; recherchierten über die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Berührpunkte der deutsch-russischen Geschichte, diskutierten innerhalb unserer Gruppe intensiv, was europäisches Bewusstsein für uns persönlich bedeutet und schlenderten, Google Maps macht es möglich, virtuell durch die Straßen St. Petersburgs, um einen besseren Eindruck für die Details und die Atmosphäre dieser beeindruckenden Stadt zu erhalten.

Diese Fragmente und individuellen Eindrücke bildeten die Basis unserer Kurzgeschichte, mit welcher wir eine Gedankenreise wagten: Was wäre, wenn zwei Menschen durch Zufall aufeinandertreffen und ins Gespräch kommen, auf der längsten Rolltreppe Europas? Im Endeffekt haben wir uns dafür entschieden, keine Definition des „europäischen Bewusstsein“ vorzugeben, sondern eine offene Diskussion zu gestalten. Wir wollten den Leser gerne dazu einladen, sich Gedanken darüber zu machen, was das europäische Bewusstsein für ihn oder sie selbst bedeutet. Auch das haben wir während unserer vielen Diskussionen erkannt: Je nachdem, welche Erfahrungen man gemacht hat und welche Aspekte man in seine Überlegung mit einbezieht, kann man auch den Begriff „europäisches Bewusstsein“ auf unterschiedliche Weise definieren.

Unsere Geschichte zeigt beispielhaft, wie bereichernd die Begegnung mit Menschen sein kann, die über eine unterschiedliche Herkunft und Kultur sowie Ansichten verfügen, welche von den eigenen abweichen. Immer unter der Voraussetzung, dass es sich um einen freundschaftlichen und gerechten Dialog handelt, können beide Parteien von dem Diskurs profitieren. Es geht darum, sich in eine andere Person hineinzuversetzen, die Perspektive zu wechseln und dadurch vielleicht auch den eigenen Blickwinkel zu überdenken. Somit kann man die Botschaft beziehungsweise den Appell unserer Kurzgeschichte auch wie folgt ausdrücken: Gebt euch nicht mit Vorurteilen oder Geschichten zufrieden, die euch irgendjemand erzählt hat. Macht euch auf den Weg, selbst die Welt zu erkunden, um euch ein eigenes Bild von ihr zu erschließen. Seid neugierig und geht offen auf Menschen zu, denn wer weiß, vielleicht werdet ihr positiv überrascht. Eine einzige Begegnung kann viel verändern und die eigene Weltsicht, in gewisser Weise, auf den Kopf stellen.

Uns selbst hat die Gruppenarbeit, welche neben dem Schreiben der Kurzgeschichte auch eine Vertonung dieser sowie eine Erläuterung umfasste, sehr viel Spaß bereitet, trotz der Arbeitsintensivität. Der Wettbewerb bietet einen sehr passenden Rahmen und eine gute Gelegenheit, sich mit dem Thema Europa im Allgemeinen und Osteuropa im Speziellen zu beschäftigen. Gerade in Krisenzeiten ist Zusammenhalt innerhalb Europas besonders wichtig!

Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung unserer Arbeit und können es immer noch nicht ganz glauben. Auch wenn es natürlich sehr schade ist, dass wir den Preis nicht gemeinsam feiern können, hoffen wir, dass dieser Erfolg weitere Jahrgänge dazu ermutigt, an diesem tollen Projekt teilzunehmen und ihre eigenen Ideen und Vorstellungen einzubringen.

Ein großer Dank gilt den Veranstaltern sowie unserer Lehrerin, Frau Preckel!“