Reinigung von „Stolpersteinen“ als besonderer „Erinnerungsrundgang“ für Siebtklässler

Einen besonderen „Erinnerungsrundgang“ unternahmen am Mittwoch (18.06.2025) Schüler aus dem evangelischen Religionsunterricht am St. Ursula Gymnasium: Die Siebtklässler reinigten die an acht Orten in der Dorstener Altstadt verlegten „Stolpersteine“.

Manche waren kaum noch als „Gedenksteine“ zu erkennen, so verblasst waren sie. Die Inschrift, die an Namen und Lebensdaten der ehemaligen jüdischen Mitbürger Dorstens erinnern sollen, war kaum noch lesbar. Mit viel Geduld reinigten die Schüler die Steine, die am Ende wieder in der Sonne glänzten. Mit selbst verfassten Texten der Schüler, die an die Lebensgeschichte der rassisch Verfolgten erinnerten, wurde an jedem der Gedenkorte die Reinigung eingeleitet. Dann ging es mit Reinigungsmittel und Lappen daran, die Steine vom Dreck zu befreien. Am Ende wurde eine Rose zu den Messingplatten gelegt, die der Künstler Gunter Demnig an mehreren Orten in Dorsten, auch in Wulfen und Lembeck, auf Initiative der „Frauen für den Frieden“ verlegt hatte.

Dass Erinnern an das Unrecht auch anstrengend sein kann, das erfuhren die Schüler an dem warmen Tag in der Dorstener Innenstadt. Aber auch, dass Erinnern wichtig ist, damit sich systematische Ausweisung und Verfolgung von Menschen nicht wiederholen. Vor allem freuten sich die Schüler darüber, dass Passanten sie lobend und anerkennend auf der Straße ansprachen auf ihre Aktion – und über den Besuch und die Unterstützung des Bürgermeisters, der nach getaner Arbeit zum Eis einlud.

Das Gymnasium St. Ursula hatte seinerzeit die Patenschaft für die Gedenkplatten in der Dorstener Altstadt übernommen, die Gesamtschule Wulfen für die Stolpersteine im Norden Dorstens.

(Pressemitteilung: Henner Maas)