Woyzeck@WhiteBoxX

Am Freitag, den 17. Februar, gastierte das Rheinische Landestheater Neuss in der Aula der St. Ursula Realschule. Auf Einladung von Frau Anke Klapsing-Reich vom Dorstener Amt für Schule und Weiterbildung verwandelten die Mitarbeiter des Landestheaters die Bühne der Realschule in das Spiegelbild von Woyzecks Seele, dem Protagonisten des gleichnamigen Dramas von Georg Büchner, welches nach Büchners Tod 1837 lediglich als Fragment überliefert ist. 

Das Besondere an dieser Neusser Inszenierung ist, dass alle theatralen Vorgänge innerhalb einer weißen Box auf der Bühne, der sogenannten WhiteBoxX, stattfinden. Im Mittelpunkt steht dabei der der Aufführung zugrunde liegende Text und die Arbeit der drei mit nach Dorsten gereisten Darsteller mit ihm. Neben Ton und Musik hat diese Inszenierung insbesondere mit Licht gearbeitet, um die Interpretation der Darsteller zu untermalen. 

Gegen 11.30 Uhr machten sich die Stufen Q1 und Q2, für die die Auseinandersetzung mit dem Drama abiturrelevant ist, auf den Weg vom Gymnasium zur Aula am Nonnenkamp. Nach einer kurzen Einführung in die Besonderheiten des Formats WhiteboxX durch den Regisseur begann die Vorstellung um 12 Uhr. 

Vorbildlich folgten die beiden Oberstufenjahrgänge Q1 und Q2 in absoluter Stille der 90-minütigen Darbietung auf der Bühne. Einig waren sich die begleitenden Deutschlehrkräfte, dass die gelungene Inszenierung ausreichend Gesprächsstoff und Anhaltspunkte für die Nachbesprechung im Unterricht bereithalten wird. Erste Stimmen aus der Schülerschaft unmittelbar nach der Theateraufführung zeigten, dass die Inszenierung durchaus ankam. Einige hoben die Qualität der Darbietung hervor und zollten der schauspielerischen Leistung Respekt. Wieder andere diskutierten bereits über zwei, drei Szenen und mutmaßten beispielsweise darüber, welche Funktion die seltsame Kreatur auf der Bühne hatte, die zwischenzeitlich in hellem Lichtkegel in die WhiteBoxX gekrochen kam – ein Aspekt, über den nun unter anderem in den Deutschkursen gesprochen werden wird. 

Wir bedanken uns beim Rheinische Landestheater Neuss, der Stadt Dorsten und dem Förderverein, der die Kosten für unseren Besuch übernommen hat. 

Fotos: Rheinisches Landestheater Neuss