SoWi – Planspiel in der Oberstufe

Am 8. und 9. Januar fand das diesjährige Planspiel „Kommunalpolitik – Entscheidung im Stadtrat“ am St. Ursula Gymnasium statt.

Dazu folgten zum dritten Mal zwei Politikberater der Konrad Adenauer Stiftung der Einladung von SoWi-Lehrer Adrian Deckers, der die Durchführung organisierte.

70 SoWi-Schülerinnen und -Schüler der Oberstufe gründeten nach einer kurzen Einführung der Gastdozenten in kommunalpolitische Prozesse parallel in zwei Gruppen die fiktive Gemeinde Wattenburg, in der es im Zuge der Simulationsveranstaltung kommunalpolitische Probleme zu lösen galt. 

Im Vormittagsteil des ersten Tages stand die Bürgermeisterwahl an. Hierzu nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Rollen ein und setzten sich in Parteien zusammen, um den Wahlkampf und Reden vorzubereiteten. Die beiden Schüler Paul Schlusemann und Jonathan May konnten sich schließlich im spannenden zweiten Wahlgang als Bürgermeister der beiden Gruppen durchsetzen, um dann an ihren Anträgen für die zu simulierende Ratssitzung zu arbeiten.

Nach einer Mittagspause, in der sich alle Wattenburger Bürgerinnen und Bürger am selbstorganisierten Buffet stärken konnten, ging es an Gruppentischen in die Fraktionsarbeit, bei der insbesondere Strategien und Anträge für die am kommenden Tag stattfindende Ratssitzung vorbereitet wurden. Das kommunalpolitische Treiben wurde von der ortseigenen Presse „Wattenburg – Wattelse“ digital festgehalten. Mit iPads ausgerüstet interviewte das von Schülerinnen und Schülern besetzte Presseteam regelmäßig den Bürgermeister und die Fraktionsmitglieder.

Das Planspiel, das von einem der Trainer (Robert Hein) selbst entwickelt wurde, bietet dabei viele kommunale Problemfragen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu aufforderte, Positionen zu erarbeiten und Entscheidungen zu treffen. So konnten alle Schülerinnen und Schüler ihre politische Handlungskompetenz ausbauen, was vor dem Hintergrund der in diesem Jahr stattfindenden Kommunalwahlen bei den Teilnehmern besondere Motivation auslöste. Fast alle Teilnehmer dürfen in diesem Jahr das erste Mal ihrer „Bürgerpflicht“ nachkommen.     

Zur Endphase des Planspiels, der finalen Ratssitzung, lud der Dorstener Bürgermeister die Schülerinnen und Schüler in den Dorstener Ratssaal ein. Dabei lauschte Tobias Stockhoff nach kurzer Begrüßung dem Treiben seines „Amtskollegen“ aus Wattenburg. In dieser Atmosphäre stellten die jungen Kommunalpolitiker Anträge und traten in einen politischen Streit – so wurde zum Beispiel kontrovers über die Anschaffung und Finanzierung digitaler Parkbänke und Elektroroller für die Wattenburger Innenstadt diskutiert. Darüber hinaus ging es in Anträgen auch um die Sanierung eines Schulgebäudes und um ein Wattenburger Bäderkonzept. Die Schülerinnen und Schüler lernten in Diskussionen und Kompromissen kommunalpolitische Prozesse genau dort kennen, wo sonst über ihre Stadt Dorsten diskutiert wird. Auf die abschließende Frage, ob einige sich vorstellen könnten, sich selbst einmal kommunalpolitisch zu engagieren, gingen sogar einige Hände nach oben.